Ne-waza (Bodentechniken)
Als Ne-waza bezeichnet man die Summe aller im Judo bekannten Bodentechniken.
Die Bodentechniken sind in drei Klassen unterteilt:
- Osae-komi-waza (Haltetechniken),
- Shime-waza (Würgetechniken) und
- Kansetsu-waza (Hebeltechniken).
Osae-komi-waza (Haltetechniken)
Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es selbst mit speziellen Befreiungstechniken sehr schwierig, aus diesen zu entkommen.
Die 4 Gruppen der Haltetechniken:
- Kesa-gatame (Schärpe)
Kesa-gatame Kuzure-kesa-gatame
- Kami-shiho-gatame (Oberer Vierer)
Kami-shiho-gatame Kuzure-kami-shiho-gatame
- Tate-shiho-gatame (Reitvierer)
Tate-shiho-gatame Kuzure-tate-shiho-gatame
- Yoko-shiho-gatame (Seitvierer)
Yoko-shiho-gatame Mune-gatame
Kansetsu-waza (Hebeltechniken)
Hebeltechniken werden im Judo nur auf den Ellenbogen angewandt.
Dabei wird kontrolliert Druck auf das Gelenk aufgebracht und zugleich der Partner fixiert.
Die Bewegung entgegen der anatomisch vorgesehen Bewegungsrichtung führt zu einem stechenden Schmerz, welcher den Partner zur Aufgabe zwingt.
Das signalisiert er durch Abklopfen, also dem Klopfen mit der flachen Hand auf die Matte oder auf den Partner oder durch rufen von:"Maitta", wenn man z.B. keine freie Hand hat.
Die 7 Gruppen der Hebeltechniken:
- Ashi-Gatame (Beinstreckhebel)
Ashi-gatame Hiza-gatame
- Hara-Gatame (Bauchstreckhebel)
Hara-gatame Gyaku-hara-gatame
- Juji-Gatame (Leistenstreckhebel)
Kami-juji-gatame Nami-juji-gatame
- Kannuki-Gatame (Riegelstreckhebel)
Kannuki-gatami Gyaku-kannuki-gatame
- Ude-Gatame (Drehstreckhebel)
Ude-gatame Gyaku-ude-gatame
- Waki-Gatame (Achselstreckhebel)
Waki-gatame Gyaku-waki-gatame
- Ude-Garami (Armbeugehebel)
Ude-garami Gyaku-ude-garami
In anderen Sportarten, z. B. Ju-Jutsu werden Hebel auch gegen die Beine, Handgelenk und Nacken ausgeführt.
Aus Sicherheitsgründen ist das beim Judo verboten.
Obwohl diese Technikgruppe gefährlich klingt, gibt es dabei kaum Verletzungen.
Erfahrene Judoka wissen, wie weit sie gehen dürfen - sowohl im Versuch, sich aus einem Hebel herauszuwinden als auch beim Hebeln.
Shime-waza (Würgetechniken)
Bei den so genannten "Würgern" wird mit speziellen Techniken mit den Händen oder den Unterarmen u.a. Druck auf die seitlich des Kehlkopfes verlaufende Halsschlagader ausgeübt.
Durch die daraus resultierende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff entsteht beim Gewürgten der Eindruck, zu wenig Luft zu bekommen.
Daher werden diese Techniken als Würgetechniken bezeichnet.
Auch hier wird durch Abschlagen aufgegeben.
Im Wettkampf lassen sich Würger häufig wesentlich schlechter platzieren als Hebel- oder Haltetechniken, da sich der Hals durch das Einziehen des Kopfes, bei gleichzeitigem Hochziehen der Schultern sowie mit den eigenen Händen bzw. Unterarmen gut schützen lässt. Zudem erschweren angespannte Halsmuskeln die gewünschte würgende Wirkung. Und sollte über das Kinn gewürgt werden, wird der Kampf sofort vom Kampfrichter unterbrochen.
Die 7 Gruppen der Würgetechniken:
- Ashi-Jime (Würgen mit dem Bein)
Kagato-jime
- Hadaka-Jime (Freies Schränkwürgen)
Hadaka-jime
- Juji-Jime (Kreuzwürgen)
Nami-juji-jime Gyaku-juji-jime
- Kata-Ha-Jime (Hinteres Schulterwürgen)
Kata-ha-jime
- Katate-Jime (Einhandwürgen)
Katate-jime
- Okuri-Eri-Jime (Kragenwürgen)
Okuri-eri-jime Gyaku-okuri-eri-jime
- Ryote-Jime (Doppelristwürgen)
Ryote-jime