Der Schwerpunkt des modernen Judosports liegt in der sportlichen Ertüchtigung und nicht unbedingt in der Selbstverteidigung. Jigoro Kano sagte, dass Judo vor allem dazu dienen soll, durch das Training von Angriffs- und Verteidigungsformen Körper und Geist zu stärken.
Falltechniken (Ukemi-waza)
Um sich bei den Würfen nicht zu verletzen, müssen alle Judoka Falltechniken erlernen. Dabei werden Techniken geübt, so zu fallen, dass man sich dabei nicht verletzt. Das Fallen wird nach allen Seiten trainiert: Seitwärts (Yoko-ukemi; nach rechts und links), rückwärts (Ushiro-ukemi) und nach vorn (Mae-ukemi). Die Falltechnik vorwärts ist auch als "Judorolle" bekannt. Träger höherer Gürtelgrade trainieren sie zunächst als Fall über ein Hindernis und dann als "freien Fall" in der Luft.
Ähnliche Falltechniken finden sich bei allen anderen Kampfsportarten, die Wurftechniken kennen, wieder. Häufig sind nur Details, wie z. B. das anschließende Aufstehen oder die Art und Weise sich nach dem Fall vor weiteren Angriffen des Partners zu schützen anders. So stehen Judoka bei der Fallschule vorwärts in Laufrichtung auf,
Wurftechniken (Nage-waza)
Wurftechniken werden angewandt, um den Partner vom Stand in die Bodenlage zu bringen. Es existiert eine Vielzahl von Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen.
Bodentechniken (Ne-Waza)
Osae-komi-waza (Festhaltetechniken)
Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es, selbst mit speziellen Befreiungstechniken, sehr schwierig, sich aus diesen zu befreien.
Man teilt die Haltetechniken in vier Gruppen ein: Kesa-gatame, Yoko-shiho-gatame, Kami-shiho-gatame und Tate-shiho-gatame. Jede Gruppe besteht aus einer Grundtechnik, welche durch zahlreiche Abarten ergänzt wird. Hinzu kommen noch zahlreiche mehr oder weniger spezielle Befreiungstechniken.
Kansetsu-waza (Hebeltechniken)
Man unterscheidet zwei Arten von Hebeltechniken: Streckhebel (Gatame-Gruppen) oder Beugehebel (Garami-Gruppen).
Darüberhinaus werden die Hebeltechniken noch nach dem Hebelprinzip unterteilt.
Shime-waza (Würgetechniken)
Bei den so genannten "Würgern" wird mit speziellen Techniken mit den Händen oder den Unterarmen Druck auf die seitlich des Kehlkopfes verlaufende Halsschlagader ausgeübt. Durch die daraus resultierende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff entsteht beim Gewürgten der Eindruck, zu wenig Luft zu bekommen. Andere Techniken (Hadaka-Jime) können auch die Luftröhre angreifen und den Angegriffenen so direkt am Atmen hindern. Daher werden diese Techniken als Würgetechniken bezeichnet.
Schlagtechniken (Ate-Waza/Atemi-Waza)
Schlagtechniken werden heute nur noch in Form von Katas weitergegeben und sind das Erbe aus dem japanischen Jiu-Jitsu. Manche Vereine lehren sie noch im Rahmen der Selbstverteidigung. Im Sportjudo des DJB ist es ein Schaukampf, der nur bei Kyu- und Danabnahmen vorgeführt wird.